Split – Kroatische Perle

Zagreb – Split war heute die Reisestrecke. Etwas mehr als 6 Stunden. Ich buchte eine Reservierung für einen direkten ICN von Zagreb (zum Blogbeitrag über Zagreb) nach Split. Allerdings zwei Mal, weil ich die Reservierung beim Aussortieren meiner Belege in Maribor in den Müll geworfen hatte. Gut gemacht Dominik. Unter einem ICN verstehe ich normalerweise ein etwas moderneren und langen Zug. Die Kroaten sehen darin einen Regionalzug mit zwei Wägen ohne Bistro oder Steckdosen. Die Fahrt dauerte ja lediglich 6h, von dem her alles easy. Einmal quer durch halb Kroatien bitte. Durch Wälder und Täler, vorbei an Seen und über Hügel. Die ganze Palette konnte bestaunt werden. Die doch überraschend angenehme Fahrt ging jedoch schneller vorbei als gedacht. Trotz Verspätung kam ich kurz vor 2 in Split an. Eine brennende Hitze empfing mich beim Ausstieg aus dem Zug. Der Meeresduft hing bereits in der Luft. Wenige Meter ausserhalb des Bahnhofs ist dieses dann auch zu sehen. Mein erstes Ziel am heutigen Tag ist meine Unterkunft, eine Pension im Zentrum von Split. Die beiden Hosts Inchy and Boris haben mich bereits erwartet und sehr freundlich empfangen. Herzlich, freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Sie zeigten mir mein Zimmer, sowie den Rest der Wohnung. Ebenfalls gaben sie mir nützliche Tipps über Split, preisgünstige Restaurants oder Sehenswürdigkeiten. Nachdem ich eine super Einführung erhalten habe, zog ich mich erstmal in mein Zimmer zurück. Die Reise war trotz angenehmer Fahrt anstrengend für Rücken, Beine und vor allem Schulter. Draussen war es ohnehin 35 Grad. Im gekühlten Zimmer genoss ich meine Ruhe. Danach gings für eine kurze Stadtbesichtigung mit Essen noch kurz raus. Zuerst zum Diokletianpalast, danach zur Kathedrale von Split. Dieser stattete ich ebenfalls ein Besuch ab. Leider war der Turmzugang aufgrund Renovationsarbeiten geschlossen. Schade, wäre wohl eine tolle Aussicht gewesen. Von hier gings nachher an den Hafen zur Promenade von Split. Eine Allee aus Palmen, welche ein tolles Feriengefühl vermittelte. Nahe des Hafens fand ich dann ein Restaurant. Traditionelle Ćevapčići mit Pommes standen heute auf der Karte. Man hätte hier auch Froschschenkel haben können. Müde aber zufrieden kehrte ich in meine Unterkunft zurück. Ich freute mich die nächsten Tage Split und ihre Umgebung zu entdecken.

Day 1
Nachdem ich bereits gestern einige Sehenswürdigkeiten gesehen hatte, ging es heute in den Park Šuma Marjan, ein etwas erhöhter Park etwas westlich der Stadt. Von verschiedenen Aussichtspunkten hatte man tolle Sicht auf Stadt, die Inseln und das Meer. Doch der Aufstieg war hart. Nahezu 37° Celcius und pralle Sonne. Keine 10 Minuten und meine Sonnencreme vermischte sich mit dem Schweiss zu einer durchsichtig-weissen Sauce. Alles klebte und ich war von oben bis unten nass. Der Aufstieg lohnte sich allerdings. Man konnte schön über die Stadt und Richtung Meer sehen. In einem Spaziergang ging es ca. 45 Minuten einem Rundweg entlang wieder zurück nach Split. Ich versuchte, so viel wie möglich im Schatten der zahlreichen Bäume zu gehen. Nächstes Ziel war der Sustipan Park, welcher sich direkt am Hafen befand. Dort genoss ich die sommerlichen Verhältnisse, sowie das Meer und gönnte mir einen frisch gepressten Orangensaft im benachbarten Café. Zurück in der Stadt suchte ich diverse Stände von Bootstouren auf, um mir die Möglichkeiten anzusehen, die Inseln vor Split zu besuchen. Alle boten ungefähr das Gleiche an, jedoch hatten alle ihre kleinen Unterschiede. Ich entschied mich dann für eine ganztägige Speedboattour zu 5 Inseln. Die Bilder sahen absolut toll aus. Wird ein toller Tag morgen. Am Abend versuchte ich wieder einmal ein mir empfohlenes und neues Gericht aus. Grillierter Tintenfisch. Ich war gespannt, wurde jedoch nicht entäuscht. Die Konsistenz war zwar sehr speziell und ungewohnt, der Geschmack jedoch sehr gut. Es brauchte aber etwas Mut diese Tentakel einfach so ohne Zucken in den Mund zu nehmen. Eine mentale Hürde, mehr nicht. Zur Vorspeise hatte ich Lachs-Bruschetta. Richtig gut. Danach gings zurück in die Unterkunft.

Day 2
Auf diesen Tag freute ich mich am meisten. Eine Tagestour zu fünf Inseln vor Split. Bereits um 7:45 gings los, entsprechend früh musste ich aufstehen. Ich wusste allerdings für was ich früh aufstand. Es war wieder einmal wunderschönes Wetter. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. In einer Gruppe von 12 fuhren wir mit einem Speedboat von Split in Richtung Blue Caves, ein beliebtes Reiseziel von Touristen. Die Blue Caves waren etwas mehr als 90 Minuten Bootsfahrt entfernt und sind Höhlen, bei welchen sich das Wasser durch Lichtspiegelungen blau einfärbt. Die Fahrt war windig, aber dennoch nicht kalt, da die Temperaturen bereits frühmorgens relativ hoch waren. Man konnte einen fantastischen Blick zurück in den Hafen von Split geniessen. Weiter gings dann an der Stiniva Bay vorbei zur Insel Budikovac, wo auch der erste Badestopp eingeplant war. Er befestigte das Boot vor der Küste und man konnte ins glasklare Wasser springen. Aufgrund meiner Schulterverletzung blieb mir das Schwimmen leider verwehrt. Ich versuchte die unterschiedlichen Blautöne sitzend mit meinen Füssen im Meer baumelnd zu geniessen. Man konnte nie von diesen wunderschönen Ansichten genug kriegen. Es war wunderschön. Einfach mal tief Luft zu holen und sich das prächtige Panorama anzusehen. Wie im Paradies. Nach etwas mehr als 30 Minuten gings dann weiter zu unserem Mittagsspot. An den Pakleni Islands vorbei gings nach Hvar, die Stadt, die den selben Namen wie die Insel trägt. In einem ruhigen kleinen Restaurant in einer Seitengasse assen wir dann. Wieder einmal war das Essen richtig gut. So langsam kam eine gewisse Müdigkeit hoch. Nicht nur bei mir, auch den anderen Tourteilnehmer sah man die Müdigkeit sichtlich an. Nach dem Essen konnte man sich frei in Hvar vergnügen. Ich schloss mich dem kanadischen Ehepaar an, welches ebenfalls zur Burg Spanish Fortress hinaufstieg. Die Kanadierin mit Google Maps voraus. Über Umwege gelangten wir zum Aussichtspunkt, von welchem man eine tolle Aussicht über die Stadt geniessen konnte. Anschliessend schlenderten wir noch gemütlich durch die engen Gassen Hvars und gönnten uns ein Eis, bevor es wieder aufs Boot ging. Mit einem kleinen Badestopp in einer Bucht auf dem Weg zurück nach Split wurde der Tag abgerundet. Die Fahrt zurück in den Hafen von Split konnte man dann wieder nur geniessen. Einfach wunderschön. Nachdem sich alle verabschiedet hatten, ging es für mich noch zur Bačvice Beach in Split. Ich konnte nicht, ohne im Meer gewesen sein, abreisen. So betrat ich den komplett überfüllten Strand und nutzte die Möglichkeit, doch noch ins Meer baden zu gehen. Das Wasser war schön angenehm warm. Nach nur 15 Minuten Badezeit ging ich allerdings bereits wieder. Es waren mir zu viele Menschen und ich war müde. Nach dem Abendessen und einer schönen, warmen Dusche gings dann ins Bett. Morgen ist Abreisetag.

Day 3
Aufgrund meines annullierten Flixbusses hatte ich fast einen ganzen Tag mehr in Split. Eigentlich wäre er heute Morgen um 8 Uhr gefahren, nun war die Reise nach Bosnien & Herzegowina auf 19:30 verschoben worden. Grund: Betriebsausfall. Ich nutzte die Gelegenheit, um ins etwa 15km entfernte Trogir zu fahren. Die erhaltene Altstadt ist für ihre Mischung aus Renaissance-, Barock- und Romanikgebäuden bekannt und liegt auf einer kleinen Insel, die über Brücken mit dem Festland und der Insel Čiovo verbunden ist. Mit einem direkten Bus aus der Stadt konnte man gemütlich, wenn auch bei eingeschränkter Klimaanlage, den Busbahnhof in Trogir erreichen. Nach einem erneuten Ćevapčići schlenderte ich durch die schönen und alten Gassen der kroatischen Stadt bis zur Kathedrale des heiligen Laurentius. Der Eintritt um die Kathedrale, sowie den Turm zu besuchen, kostete 25 kroatische Kuna. Meine Breiftasche umfasste jedoch nur noch 18 Kuna und 2 Euro, da ich mit diesen Ausgaben eigentlich nicht gerechnet hatte. Da mich ein Bargeldbezug mit der Kreditkarte verhältnismässig viel kostete, suchte ich eine Wechselstube auf, die mir die 2 Euro wechselt. Keine Chance. Münzen können nur in den Banken gewechselt werden, wobei dort 20 Kuna Gebühr anfallen. Auf die schönste Aussicht über Trogir verzichten? Nein das war keine Option, ich hatte ja noch diese 2 Euro. So suchte und fand ich deutsche Touristen, die mir diese 2 Euro in 10 Kuna wechselten und mir somit den Besuch ermöglichten. Die Aussicht vom Turm war prächtig und einfach wunderschön. Zum Glück gab ich bei der Suche nach den letzten Kuna nicht auf. Am Hafen vorbei ging ich dann zur Festung Kamerlengo, welche ich aber nicht besuchte, sondern lediglich von aussen bestaunte. Was mich aber mehr faszinierte, war der Fussballplatz resp. das Fussballstadion des HNK Trogir direkt an die Festung gebaut. Nicht einmal zehn Meter vom Meer entfernt und mit der Burg eine wunderschöne Kulisse. Traumplatz! Ich versuchte den Platz mit Bildern festzuhalten, doch nichts kam nur annähernd an die Live-Bilder vor Ort heran. Einfach unglaublich und sehr eindrücklich. Zumindest aus Sicht eines Fussballfans oder Groundhoppers. Danach ging es nach paar Getränken in der Stadt zurück nach Split. Dort kaufte ich noch Wasser und mein Picknick bevor ich in meiner Unterkunft mein Gepäck holte und pünktlich zum Busbahnhof Split lief, wo mein Flixbus abfuhr. Leider war die Reise nach Sarajevo resp. Čupljina mit einigen Überraschungen verbunden. Mehr zur Reise von Split über Čupljina nach Sarajevo gibts im nächsten Beitrag.

Fazit
Split ist eine kleine aber wunderschöne Stadt. Es bieten sich sehr viele Ausflugsmöglichkeiten in benachbarte Städte oder Inseln an. Wunderschöne Gassen, gutes Essen, Meer und vieles mehr. Kann diesen Ort auf jeden Fall empfehlen, auch wenn in der Hochsaison die Touristenanzahl sehr hoch ist. Man kann es dennoch geniessen. Allgemein Kroatien gefällt mir richtig gut. Der Erholungsgrad ist hier sehr hoch.

2 thoughts on “Split – Kroatische Perle

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