Der Maskenflug

Endlich ging es wieder los. Auf mich warten 10 resp. 9 Tage Litauen. Was weiss ich über das Land? Nur dass ich noch nie da gewesen bin und Fussball mit Zuschauer gespielt wird. Diese zwei Faktoren liessen mich nicht lange zögern.

Wenn mich jemand fragt, wie alles begann, antworte ich: „Ein Asiate hustete am Tisch nebenan“. Denn als ich mich vor dem Abendflug in Richtung Warschau am Flughafen Zürich verpflegen wollte, hustete ein Asiate paar Tische weiter vor sich hin. Die umliegenden Gäste sprangen regelrecht von ihren Sitzen. Da war doch mal was mit China und Husten. Naja was solls, das Thema muss ich hier nicht noch ausführen. So leer hab ich einen Flughafen noch nie gesehen. Geschlossene Geschäfte und Restaurants, ganze Sicherheitskontrollbereiche stillgelegt und mächtig viel Platz für die paar Anwesenden. Die Anzahl Flugzeuge, die heute von Zürich abheben, konnte man an den Händen abzählen. Dennoch fragte ich mich, was alle denn in Warschau wollten. Der Flieger war voll und bis auf den letzten Platz besetzt. Ich freute mich, endlich wieder reisen zu können und dennoch war diese Reise keine gewöhnliche. Fiebermessen beim Boarding, Maskenpflicht während dem Flug Abstandhalten am Flughafen. Auch wenn man sich an solche Restriktionen nicht gewöhnen will, macht man es unterbewusst trotzdem. Die Maske wird zum stetigen Begleiter, wie es Schlüssel und Portemonnaie bereits sind. Ich freue mich in ein Land zu fliegen, die diesbezüglich noch sehr offen sind. Keine Maskenpflicht im Land, keine geschlossenen Geschäfte oder Restaurants und keine Fussballgeisterspiele. Die Flucht nach Normalität. Die Flucht davor eingeschränkt zu werden. Immerhin gabs was zu feiern. Jubiläumsflug: der 100. Flug. Die Gretas unter den Thunbergs dürfen diese Zeilen gerne gekonnt ignorieren. Nichtsdestotrotz hatte ich auf dem zweiten Flug von Warschau nach Vilnius eine ganze Sitzreihe für mich. Die Flugerfahrung zahlt sich nun aus. Da keine Notausgangplätze vorhanden waren, wählte ich die letzte Reihe. Normalerweise bleibt diese bei nicht ausgeschöpftem Flug leer oder ist zumindest eher gering besetzt.

Um 00:45 Ortszeit (15 Minuten früher als geplant) landeten wir in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Die Passkontrolle verlief ohne Probleme. Länderpunkt 54 war eingetütet. In paar Minuten Fussweg ging es von der Ankunftshalle zum Flughafenhotel. Der Tag war lang, die Luft nicht immer frisch. Dennoch das Fazit: Mit Maske fliegen ist halb so schlimm. Wenn man damit einen Beitrag zur Gesundheit der Gesellschaft leisten kann, ist es sicherlich eine kleine Hürde. Ich hab bereits einiges Neues erlebt und morgen gehts ja erst richtig los.

1 thoughts on “Der Maskenflug

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert