Anreise (Von Genf nach Tiflis – Reisebeginn und Ankunft)
Am Donnerstagnachmittag ging es für uns in Richtung Genf, von wo wir unseren Flug über München nach Tiflis antraten. Eigentlich wären wir von Zürich über Athen in die georgische Hauptstadt geflogen, aufgrund einer Flugplanänderung von Aegean Air wurde dieser jedoch storniert. So ging es eben über München, auch wenn wir da ca. drei Stunden Aufenthalt geniessen konnten. Nach einem guten Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat am Flughafen München ging es nach Tiflis, wo wir um 03:50 Ortszeit landeten. Flugzeiten, die jeder liebt. Aber in Georgien ist das üblich, wohl aufgrund der Anschlusssicherheit an die westeuropäischen Flüge. Gepäck abholen und mit dem Taxi in die Stadt. Um 5 Uhr morgens stolperten wir in die Eingangshalle unseres Hotels. Beide müde und erschöpft. Ab ins Bett und ein paar Stunden schlafen.
Tag 1 (Erste Eindrücke: Altstadt, Essen & Fussball)
Aufgrund der späten Anreise erlaubten wir uns, etwas länger zu schlafen. Um 12:00 war dann auch für uns Aufstehen angesagt. In einem Restaurant um die Ecke machten wir unsere ersten Erfahrungen mit der georgischen Küche, welche ja durchaus grosses Ansehen geniesst. Das Essen war köstlich, auch wenn es viel zu viel war. Das mit der Anzahl Portionen kriegen wir auf dieser Reise aber noch in den Griff. Nach dem Essen ging es zum Meidan Bazar, eine kleine unterirdische Souvenirmeile. Von da durch die Altstadt zur Sioni Kathedrale. Unterwegs wurden uns alle paar Meter eine Tour angeboten, welche wir dankend ablehnten. Bereits hier stellten wir ebenfalls fest, dass es auch in Tiflis einige Strassenhunde hat. Anders als in anderen Ländern sind hier jedoch keine abgemagerten Tiere zu sehen. Wohl auch sie kommen in den Genuss der georgischen Küche und der Warmherzigkeit des lokalen Volkes. Weiter ging es an Teppichhändlern und Magnetverkäufer zum Uhrturm. Der Uhrturm ist einer der Hauptattraktionen der Stadt, sofern man dem Internet Glauben schenkt. Zu voller Stunde kommt hier ein Engel aus dem Tor und schlägt mit seinem Hammer auf die Glocke. Zweimal am Tag wird sogar ein kleines Puppentheater gespielt. Daher auch die vielen Touristen vor dem Turm. Über die Friedensbrücke ging es zurück ins Hotel. Auf dem Weg setzten wir uns noch in ein Café. Die Bedienung musste die Getränke wohl noch zuerst einfliegen lassen, so lange wie das dauerte. Man sagt ja immer so schön, man hätte im Urlaub Zeit. Welche Zeit? Ich hab Termine. Nächster „Termin“ war ein Fussballspiel. Mit dem Spiel Dinamo Tbilisi gegen Dinamo Batumi besucht man im 63. Land ein Fussballspiel. Die Anreise per Taxi wurde jedoch noch zur Zitterpartie. Anstelle von 20 Minuten, verbrachten wir ca. 1h 45min im Taxi. Der Stau zog sich durch die ganze Anfahrt zum Stadion. Horror. Zu Fuss hätten wir wohl etwas mehr als eine Stunde gehabt. Die Zeit bis zum Anpfiff wurde immer weniger. Unser eigentlich geplantes Abendessen vor dem Spiel konnten wir ziemlich früh knicken. Angekommen am Stadion hörten wir bereits die Einlaufhymne. Im schnellen Gang liefen wir zum Fanshop, wo auch der Ticketverkauf stattfand. Ticket kaufen und schnell rein. An der Kontrolle schnell ein paar langsame Georgier überholen und schon war man drin. Auch wenn der Anpfiff vor 2-3 Minuten erfolgte, konnte man sich dennoch über eine gewisse „Pünktlichkeit“ erfreuen. Knapp 1500 Zuschauer schafften es ins Nationalstadion Georgiens, welches ca. 55’000 Plätze fasst. Eigentlich leer und doch so imposant. Der Groundhopper ist zufrieden. Und so endet der erste Tag durchwegs positiv.
Tag 2 (Kirchen, Seilbahn und Panorama)
An unserem zweiten Tag ging es als erstes zur gegenüberliegenden und etwas erhöhten Metechi-Kirche. Von dem Plateau konnte man gut über einen Teil der Altstadt und die Seilbahn sehen. Das war auch unser nächster Halt. Zu Fuss ging es zur Station, welche uns zur Mother of Georgia hochbringen sollte. Bereits auf dem Weg sahen wir „Künstler“, wie sie sich wohl nennen würden, welche versuchten, Touristen Geld abzuknöpfen. Das mitunter schlimmste waren Personen mit angezogenen Affen auf ihren Schultern, mit welchen man Fotos machen konnte. Wie kommt man auf so einen Schwachsinn? Einfach nur widerlich. Mir fehlen die Worte, diese Aktion irgendwie zu beschreiben, weil es bei uns auf so viel Unverständnis stösst. Aber was will man machen. Keine Beachtung schenken und daran vorbeigehen. Nach kurzem Anstehen ging es mit einer Gondel nach oben. Während der Fahrt konnte man grandios über die Stadt sehen. Bei schönem Wetter schon sehr toll. Oben angekommen, musste man sich zuerst durch diverse Getränke- und Souvenirstände kämpfen. Die Statue der Mother of Georgia sah je näher man kam immer weniger gut aus. Es gibt diverse Sehenswürdigkeiten, die von etwas weiter weg einfach besser aussehen. Wir entschieden uns deshalb dann, den Rückweg zu Fuss in Angriff zu nehmen und von oben zurück in die Stadt zu laufen. Diese Variante kann ich durchaus empfehlen. Auf dem Weg nach unten konnte man immer wieder die typischen Dächer der Kirchen sehen. Unten angekommen verköstigten wir uns in einem georgischen Restaurant. Wie immer gab es typische und lokale Speisen. Ich könnte einen eigenen Blogbeitrag und eine eigene Bildergalerie nur über die Essenskultur schreiben, so vielfältig und interessant diese ist. So, jetzt aber fertig gegessen. Weiter ging es zum Liberty Square, dann noch einmal am Uhrturm vorbei und weiter Richtung Old Books Market, welcher jedoch geschlossen hatte. Laut Google sollte der Outdoor Market offen sein, das war jedoch nicht der Fall. Von da aus ging es auf die andere Seite der Kura (Fluss durch Tiflis) zur Sameba-Kathedrale hoch. Meine Freundin übernahm die Navigation, welche uns durch zwielichtige Seitengassen führte. Die Sameba-Kathedrale ist eine grosse orthodoxe Kirche etwas erhöht im Norden von Tiflis. Der Aufstieg bei warmen Temperaturen war anstrengend. Unter anderem, weil ich nicht so fit war. Die Reise hat mich viel Energie gekostet und wohl auch eine Erkältung beschert. Ich fühlte mich müde und schlapp. Nach Besichtigung der Anlage ging es demnach auch mit dem Bolt-Taxi ins Hotel, wo wir uns noch einmal kurz ausruhten. Das Wetter war bombastisch. So rafften wir uns nochmal auf und fuhren mit dem Taxi zur Chronik von Georgien. Eine rund 30 Minuten lange Fahrt führte uns zu der bekannten Säulenskulptur beim Tbilisi Reservoir. Die mächtige Skulptur auf einem Hügel zeigt Szenen der georgischen Geschichte. Ebenso kann man von hier einen guten Blick über den Tiflis-See (wie er laut Google Maps offiziell heisst) werfen. Meine Energie ging dem Ende entgegen. Die Sonne und die 15’000 Schritte an dem Tag waren anstrengend. Nach der Rückfahrt mit dem Taxi und kurzer Nahrungsaufnahme in einem Restaurant neben dem Hotel, ging es zurück ins Zimmer. Duschen, Zähneputzen und ab ins Bett. Ich fühlte mich immer schlechter und hatte unbestätigt wohl zwischenzeitlich Fieber. Paar Minuten später schlief ich ein. Die Müdigkeit übernahm mich sofort. Die Devise war klar: Einfach nicht krank werden! Das konnte ich nicht gebrauchen.
Tag 3 (Mtatsminda-Ausblick & süße Versuchung)
Nach einer sehr erholsamen und langen Nacht erwachte ich erstaunlich fit. Wahrscheinlich habe ich in der Nacht ziemlich alles Schlechte rausgeschwitzt und fühlte mich ziemlich gut. Klar, nicht in Vollbesitz aller Kräfte, aber ich fühlte mich okay. Und „okay“ war nach dem Gefühl gestern Abend ein grosser Erfolg. Wir änderten unseren Plan dennoch etwas. Eigentlich wäre eine kleine Wanderung geplant gewesen. Diese liessen wir dann sein und passten das Programm den Energiereserven an. Vielleicht wäre die Wanderung auch gegangen, aber man soll sein Glück ja bekanntlich nicht herausfordern. Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt, erreichte man die Tbilisi Funicular, wo man sich vor der Fahrt noch einen Kaffee gönnt. Die Kaffeekultur in Georgien ist eh spannend. In allen Restaurants, aber auch Takeaway-Ständen ist Kaffee meistens dreimal so teuer wie Süssgetränke (z. B. Coca Cola). Zum Teil waren die Preise für Kaffees verhältnismässig schon sehr teuer. An was das wohl liegen mag? Wohl an Importkosten und Orientierung an europäischem Lifestyle. Mit der Standseilbahn ging es dann zum Mtazminda hoch, der Hausberg von Tiflis, der vor allem für seinen Vergnügungspark bekannt ist. Der „kostenlose“ Park beheimatet eine Achterbahn, ein Riesenrad und unzählige weitere Attraktionen. Unser primärer Anreiz war jedoch der Mtatsminda View Point. Hier konnte man über die ganze Stadt sehen. Durchaus interessant, alle zuvor gesehenen Sehenswürdigkeiten von oben zu betrachten. Wir spazierten natürlich ebenfalls noch durch den Park und liessen in einer Spielhalle ein paar georgische Lari liegen. Aufgrund der angeschlagenen Energiereserven entschieden wir uns dann, von oben bis zur Mittelstation zu laufen und von da bis zur Talstation die Standseilbahn nach unten zu nehmen. Auf den Weg ins Hotel legten wir beim Laden Lumier‘s Chimney Cake einen Halt ein. Meine Freundin hat vor Antritt der Reise ganz TikTok durchstöbert, was man in Tiflis gesehen, gegessen oder ausprobiert haben muss. Lumier‘s Chimney Cake stand auf dieser Liste. Ein Dessert aus Hefeteig gebacken, gefüllt mit Früchten, Eis oder Ähnlichem. Sehr lecker und definitiv zu empfehlen. Danach ging es zurück ins Zimmer, bevor wir für ein paar georgische Speisen noch einmal unser Hotel verliessen. Den Abend liessen wir im Hotelzimmer ausklingen und gingen frühzeitig schlafen, um am nächsten Tag fit zu sein, an welchem wir unsere Reise mit dem Mietwagen starten.
Dir fehlen die kulinarischen Fotos? Eine Kulinarik-Galerie, konsolidiert über die ganze Reise, findest du auf der Übersichtsseite der Reise.