Tasmanien

Mehr zur Reise von Canberra über Melbourne nach Hobart, Tasmanien hier.

Day 1
Von Melbourne ging es in einem gemütlichen und kurzen Flug auf Tasmanien, die grösste Insel Australiens. In Hobart gelandet, nahm ich den Airport-Shuttle in die Stadt. Den Rest des Nachmittags/Abends verbrachte ich dann entspannt im Hostel.

Day 2
Für die nächsten 3.5 bis 4 Tage habe ich eine organisierte Tour für den Westen und Norden Tasmaniens gebucht. Um 07:00 wurde ich von unserem Tourguide vor meinem Hostel abgeholt. Nachdem wir alle Mitreisenden bei ihren entsprechenden Unterkünften abgeholt haben, nahmen wir die Fahrt in Richtung Mount Field Nationalpark in Angriff. Die wiederum bunt zusammengewürfelte Gruppe teilte sich meistens altersbedingt, da auf dieser ebenfalls ältere Reisende erlaubt waren. In Neuseeland war das ja auf 35 Jahren begrenzt. Die Schweizer Besetzung war dennoch ausgeprägt. Neben den drei Schweizern waren ausserdem Reisende aus Deutschland, Frankreich, England, USA sowie Japan vertreten. Bei doch eher bewölkten und regnerischen Bedingungen fuhren wir zu den Russell Falls. Auf dem Weg nach Strahan, wo unsere Unterkunft lag, nahmen wir dann bei Regen weitere Spaziergänge durch Regenwälder in Angriff. Meistens mit einem Wasserfall verknüpft. War gut, aber keineswegs überwältigend. Lag vielleicht auch etwas am Wetter. Auch der Stopp beim Lake Clair war aufgrund des doch unterdessen strömenden Regens nicht das, was es wohl wäre, wenn die Sonne geschienen hätte. Nichts desto trotz amüsierten wir uns prächtig. Den Abend liessen wir bei einem Glas Wein und Kartenspielen gemütlich ausklingen. Die Jasskarten sowie der Regen werden uns noch weiter beschäftigen.

Day 3
Da wir in Strahan an der Westküste zwei Nächte im gleichen Hostel verbrachten, mussten wir ausnahmsweise die Koffer resp. den Rucksack nicht packen. Heute wäre eine Wanderung zu einem der grössten Wasserfälle Tasmaniens geplant gewesen. Wäre. Der Grund war nach einem Blick nach draussen auch klar. Der strömende Regen hinderte uns daran. Was nun? Was konnte man um 08:00 in der Früh im Hostel machen? Richtig, Kartenspiele! Während andere ihren Schlaf fortsetzten, spielten die anderen Runde um Runde. Für Wein war es noch etwas früh, aber gefühlte zehn Tassen Kaffee. Und wiederum sah ich, dass eine Tour auch bei schlechter Witterung aber mit tollen Menschen genial sein kann. Als das Wetter nach dem Mittag besserte, unternahmen auch wir noch etwas. Der Ausflug ging unter anderem zu einer Sanddüne sowie zu einem kleinen Strand. Zurück im Ort, liefen wir zu siebt noch einige Kilometer der Küste entlang ehe wir zurück zum Hostel gingen. Nach einer erfrischenden Dusche stand dann auch schon das Barbecue für’s Abendessen bereit. Der Abend beinhaltete wie üblich Wein & Kartenspiele.

Day 4
Um 07:00 riss mich mein Wecker aus meinem geliebten Schlaf. Zeit um weiterzufahren. Heute ging es ins nord-östliche Launceston. Auf dem Weg dorthin stand aber noch ein Stopp resp. eine Wanderung beim Cradle Mountain an. Die dreistündige Wanderung den Berg hoch zum Aussichtspunkt und zurück war wunderschön. Auch dank des heute prächtig blauen Himmels. Manchmal wurde das Wandern schon zum halben Klettern. Die zwei kleineren Stopps nachher waren gut, aber auch hier nicht weltbewegend. Als Schweizer sind Schokoladen- und Käsedeugustationen in Australien natürlich auch nicht wirklich aussagekräftig. Die beste Schokolade sowie den besten Käse gibt es immer noch in der Schweiz. Bei Pizza, Wein und dem obligaten Kartenspielen genoss ich meinen letzten Abend mit der Tasmania-Crew sehr. Wir lachten auf dieser Tour viel zusammen und hatten unseren Spass, egal was das Wetter oder die Situation uns brachte. Doch morgen wird es heissen, Abschied zu nehmen.

Day 5
Nachdem wir Launceston um 7 Uhr verlassen und einen kurzen Spaziergang in der Nähe mit einem Kaffee beendet haben, hiess es „Goodbye“. Auf Wiedersehen meine lieben Freunde. Goodbye. Au revoir. Oder さようなら. Ich werde euch vermissen. Zwei werde ich allerdings in Melbourne und/oder Adelaide wiedersehen. Die anderen vielleicht später einmal in Europa oder der Schweiz. Mein Privatchauffeur fuhr mich dann nach Hobart zurück. Am Nachmittag bevorzugte ich dann eine etwas ruhigere Zeit. Ich bearbeitete Bilder, schrieb den Blogbeitrag weiter oder ging einkaufen. Ein unspektakulärer und abschiedsbetrübter Tag.

Day 6
Heute stand die „Besteigung“ des Hausbergs Hobarts an. Über 1200 Höhenmeter und ein gutes Stück Wanderung. Doch es fing ungünstig an. Da ich so im Stress war, um meinen Bus zu erwischen, den mich zum Fuss des Berges bringen sollte, vergass ich meine Wasserflasche sowie das Anziehen meiner Wanderschuhe. So ging es halt mit Halbschuhen und ohne Flüssigkeit den Berg hoch. Mit Kopfhörer und Sonnenbrille nahm ich Stufe um Stufe. Es fühlte sich wie eine einstündige Treppe an. Die Aussicht sowie der Weg waren allerdings atemberaubend. Diese Ruhe. Es gab Momente, da sah ich 30 Minuten keinen einzigen Menschen und konnte die frische Luft in vollen Zügen geniessen. Dadurch, dass ich während des Aufstiegs geschwitzt habe und auf dem Gipfel dann ein doch eher starker Wind blies, musste ich aufpassen, dass ich mich nicht erkältete. Auf dem höchsten Punkt angekommen, konnte man auf Hobart sowie ins Landesinnere sehen. Die Aussicht war genial und definitiv lohnenswert. Da ich doch etwas kühl hatte, entschied ich mich per Anhalter zurück in die Stadt zu gelangen. Ein älteres brittisches Pärchen nahm mich bis in die Stadt mit. Nachdem ich den botanischen Garten von Hobart besuchte und zurück im Hostel war, stand auch heute wieder die Bearbeitung von Bildern auf dem Programm. Als ich mich eigentlich gerade entschieden hatte, mein Abendessen einkaufen zu gehen, klingelte mein Telefon. Auf der anderen Seite war eine Teilnehmerin meiner Tasmanien-Gruppenreise. Sie bat mich, doch kurz in die Küche zu kommen. Ich verstand die Welt nicht mehr und fragte sie, ob die Tour-Leute im gleichen Hostel seien. Verwirrt ging ich in die Küche des Hostels. Dort traf ich dann auf meine Freunde, welche ich einen Tag bevor erst verabschiedet hatte. Mir fehlten die Worte. Wirklich. Ich konnte nichts ausser sie in meine Arme schliessen. Hatte mich auf einen mehrheitlich einsamen Abend eingestellt. Doch dann kam alles anders. Sie wollten mich überraschen und alle zusammen essen gehen. Überraschung mehr als geglückt. Danke! Ihr seid grandios. Ich liebe euch 😉 So nahm der Tag das perfekte Ende. Nämlich mit Wein und Kartenspielen. Leider hiess es paar Stunden wieder Abschied nehmen. Ich habe diese Stunden allerdings mehr als genossen. Der letzte Abend in Tasmanien ist also geglückt.

Day 7
Tag der Abreise. 10:00 auschecken? Halt, da war noch was. Mein Wecker klingelte um 06:00. Das Cup-Halbfinale zwischen dem BSC Young Boys und dem FC Basel fand aufgrund der Zeitverschiebung in Australien in der Früh statt. So hörte ich das Spiel auf dem lokalen Klub-Radiosender. Die Nervosität vor dem Spiel war bei mir deutlich spürbar. Das Spiel endete 2:0 für das Heimteam. Der perfekte Start in einen Tag. Wir sehen uns im Cupfinal. So sah ich die meisten meiner Tour-Freunde noch einmal am Frühstück und konnte sie zum gefühlten zehnten Mal verabschieden. Der Tag danach verbrachte ich im Hostel ehe mich ein Airport-Shuttle zum Flughafen in Hobart brachte. Der 60 Minuten verspätete Flug zurück nach Melbourne war kurz und daher sehr angenehm.

Auf Wiedersehen Tasmanien. Ich muss allerdings sagen, dass mich Tasmanien nicht ausnahmslos überzeugte. Die gewisse Ähnlichkeit zur Schweiz, die vielen Regentage sowie die doch verhaltene Landschaft konnten gegenüber einem Land wie zum Beispiel Neuseeland nicht viel ausrichten. Aber ich habe ja auch nicht alles gesehen und das Wetter beinflusste gewisse Aktivitäten. Und doch muss ich sagen, dass Tasmanien sehr ruhig und erholend ist. Wohl fast etwas zu ruhig für junge Backpacker. Eine schöne Abwechslung zum Rest meiner bisherigen Reise. Auch temperaturmässig.

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