Brayka Bay Resort 1/2

Day 1: Anreise
5 Uhr. Der Wecker klingelt und holt mich aus meinem geliebten Schlaf. Gerade einmal vier Stunden Schlaf waren es, weil man vor Aufregung aufs neue Abenteuer kaum einschlafen konnte. Während ich die ganzen Pendler um 6 Uhr morgens am Bahnhof Bern mit meinem grossen Rucksack aus der Ruhe brachte und meinen Kaffee holte, musterte man mich von allen Seiten. Wo um Himmels Willen will der hin? Kann man überhaupt irgendwo hin? Die Frage beantworte ich, ja man kann. Mit einem negativem Coronatest (ohne Symptome auf eigene Kosten) konnte man ohne Probleme nach Ägypten einreisen. Ich freute mich riesig auf die kommenden zwei resp. zweieinhalb Wochen Urlaub. Die Neider auf Social Media liessen entsprechend auch nicht lange auf sich warten. Kaum ein Foto vom Flughafen hochgeladen, kam die Frage nach der Enddestination schnell auf. So ging es mit dem Direktflug von Zürich nach Marsa Alam. Knapp 4.5 Stunden Flugzeit murmelt der Kapitän vom Cockpit aus ins Mikrofon. Da hat mir die Dame am Check-In-Schalter doch direkt angeboten, mir einen Platz am Notausgang zu geben, damit es für mich so komfortabel wie möglich sei. Auch wenn meine Augen erst zur Hälfte geöffnet waren, dankte ich mit einem müden Lächeln und den ersten paar Worten des Tages. Der Flug zog und zog sich in die Länge, so dass ich in der letzten Stunde doch noch die Augen schliessen konnte. In Marsa Alam gelandet, wurde mir eine Hitzewelle angedroht, welche jedoch nicht so stark war wie erwartet. Mit T-Shirt und Jeans stieg man aus dem Flugzeug. Bevor man jedoch die Treppen zum Flughafenbus hinuntergehen durfte, wurde der negative Coronatest angefordert. Währenddessen ich lediglich ein Word-Dokument mit paar Details erhalten habe, die ich auch selbst ändern hätte können, schaute der Verantwortliche am Flughafen lediglich nach dem Wort „negative“. Keine zwei Sekunden studierte er das Blatt. Nicht besser wurde es im Flughafengebäude. Der Visa-Schalter war geschlossen und im Einreiseschalter sass ein älterer Herr, der auch schon einen motivierteren Tag hatte. Irgendwie auch verständlich, wenn fünf Flüge am Tag ankommen. Während ein Beamter verzweifelt versuchte, seinen Mitarbeitern die Maskenpflicht zu erklären, war ich bereits draussen. Keine fünf Minuten für die Einreise in ein afrikanisches Land. Selbst in Berlin wäre das länger gegangen. Mir sollte es recht sein. Der Fahrer des Hotels wartete bereits und übernahm auch bereits das Tragen einer Tasche. Auf dem Weg zum Parkplatz erklärte er mir, dass es hier kein Corona gäbe. Ich setzte mich vorsichtshalber auf den Rücksitz. In einem sonst so militärfreudigem Staat sind aktuell praktisch keine Soldaten resp. Sicherheitsleute zu sehen. Weder im noch um den Flughafen. Während der Fahrt zum Resort südlich des Flughafens, zeigte er mir wohl jeden Ort, den ich besuchen müsse, wenn ich da sei. Er drückte fröhlich auf seinem Mobiltelefon herum, während er langsamere Autos in der Kurve überholte. Natürlich waren seine ganzen Bemühungen nicht ohne Eigennutzen. Falls ich ein Taxi bräuchte, soll ich mich doch bei ihm melden. Man kennt es. Bei der Hotelanlage angekommen, wurden erstmals Gepäck desinfisziert und Fieber gemessen. Anscheinend gibt es Corona doch. Zumindest ein wenig. Nach dem Check-In ging es zuerst einmal ins Zimmer. Kurz ins Meer hüpfen, dann etwas ausruhen bevor es zum Nachtessen ging. Der lange Tag setzte mir zu. Zeit zu schlafen.

Day 2: Erkunden
Um 8:15 startete der Tag mit dem Öffnen der Balkontüre, wo man das Rauschen des Meeres bereits hören konnte. Schon schlechter aufgestanden. Nach dem ausgewogenen Frühstück machte ich mich auf den Weg die Anlage zu erkunden. Während meines Spazierganges liefen mir mehr Gärtner über den Weg, als ich Hotelgäste erkennen konnte. In der 1’300 fassenden Anlage waren ca. 50-100 Gäste beherbergt. Überschaubar. Und mehrheitlich Ukrainer. Am Rande des Resorts konnte man auf die geschlossenen Nachbarhotels sehen. Lediglich 11 an der Zahl hätten aktuell offen. Da wo sonst Hotelanlage um Hotelanlage an der Küste des roten Meeres zu finden sind. Am Nachmittag beteiligte man sich am Beachvolleyspiel mit dem bemitleidenden Animation-Team, welches durch die Anzahl Gäste auch schon mehr zu tun hatte. Und so fängt alles an, wie ich es mir nicht gewünscht hätte. Bei einem Versuch den Ball hoch rüberzuspielen, landete der Ball etwas weit im Rücken, so dass ich mir einen Nerv im Bereich der Wirbelsäule einklemmte. Der jähe Schmerz bei jeder Berührung und beim Bücken war nicht sonderlich angenehm. Da kam die kostenlose Massage am Abend gerade richtig. Die Verletzung lag aber tiefer. Die Massage konnte nichts lösen. So musste ich weiterhin mit lädiertem Rücken durch die ersten Tage gehen. Dazu kam, dass ich beim Beachvolleyball meine Badehosen bei einem Ausfallschritt komplett auseinandergerissen hatte. Ein Start nach Mass. Während unzählige Black-Friday-Emails in mein Postfach flatterten, verbrachte ich den Abend nach der Massage und dem Abendessen im Zimmer. Dort konnte ich bereits einige Bilder vom Tag selektieren.

Day 3: Unterwasserwelt
Am dritten Tag meines Urlaubs ging es zum ersten Mal in die Unterwasserwelt. Aber alles der Reihe nach. Nach einem wieder einmal grandiosen Frühstück ging es ans Meer. Nachdem man sich gestern ja die Badehose zerrissen hatte, musste man sich im resorteigenen Shopping-Center eine neue kaufen. Ebenfalls die Schnorchelausrüstung besorgte man sich dort. So ging es mit zu kleiner Badehose (Auswahl war auf die Anzahl Gäste auf der Anlage abgestimmt) zum Meer. Man sagte mir, dass das Schnorcheln in den Morgenstunden zeitlich am Besten sei. So befolgte man den Rat und tat dies. Mir wurde einmal mehr bewusst, wie atemberaubend die Unterwasserwelt ist resp. sein kann. Man unterschätzt oft das Leben unter der Wasseroberfläche. Ich war überrascht wie viele Fische, unter anderem in beachtlicher Grösse, um unsere Beine schwimmen, ohne dass wir das sehen oder spüren. Ich sah Fische in allen Grössen, Farben und Kombinationen. Ebenfalls eine Roche bekam man zu Gesicht. Wer nie ein grosser Fan von Tauchen oder Schnorcheln war: Macht es! Es lohnt sich, auch wenn nur kurz. Muss nicht einen ganzen Morgen sein. Man sieht Sachen, die man sonst definitiv verpassen würde. Nach dem Schnorcheln ging es zum verdienten Mittagessen. Es gab unter anderem Beef Shawarma. I love it! Rindfleisch in einem selbst gemachten Pita garniert mit Pommes und orientalischer Sauce. Normalerweise würde ich jetzt ins Hotelzimmer gehen und mich ausruhen. Heute setzte man sich aber an den Pool. AirPods in den Ohren. Sonnenbrille aufgesetzt. Just relaxing! Die Wärme der prallenden Sonne spüren und die Beine im erfrischenden Wasser baumeln lassen. So lässt es sich leben. Danach ging es mit einer ausgeliehenen GoPro (Bilder aufgrund nicht mehr so klarem Wasser am Nachmittag nicht super) nochmals Schnorcheln, bevor es dann um 15:30 zum Fixtermin Beachvolleyball ging. Trotz leichten Schmerzen im Rückenbereich spielte man bis die Sonne untergegangen ist. Zum Abendessen gab es wieder viele leckere Gerichte. Mein Favorit war jedoch klar das Hawawshi, ein traditionelles ägyptisches Gericht. Es ist eine Pita, gefüllt mit Hackfleisch und gewürzt mit Zwiebeln, Pfeffer und Petersilie. Nach dem Essen beendete man den Tag mit einem nächtlichen Spaziergang auf der Hotelanlage, bevor man zur Ruhe ins Zimmer zurückkehrte. Meinte man zumindest, bis man erfuhr, dass ab 22:00 Tischtennis mit den Hotelangestellten gespielt wird. Da diese erst dann Feierabend hatten, raffte man sich noch einmal zusammen und versuchte sich gegen die ägyptischen Gegner. Trotz meinen guten Tischtennisfähigkeiten, musste man sich den Einheimischen mehrfach geschlagen geben. Der Heimvorteil, wer kennt ihn nicht. Gegen halb 12 ist dann aber auch Schluss für mich. Völlig verschwitzt trottete ich zurück ins Zimmer. Kurz duschen, dann ab ins Bett.

Day 4: Pediküre
So schnell geht’s und ich bin bereits den vierten Tag hier. Mit Rückenschmerzen aufgewacht, musste man mit Erschrecken feststellen, dass das Frühstück bereits geschlossen wurde. Durch das mehrfache Umdrehen hat man den Zeitpunkt verpasst, aufzustehen. Nichtsdestotrotz gab es einen Kaffee auf der Terrasse des Restaurants. Danach ging es an den Strand. Etwas lesen. Etwas sein. Der Typ vom Beauty Salon tigerte wild den Strand auf und ab, ehe er mich bereits zum dritten Mal anquatschte, dass ich eine Pediküre brauchen könnte. Man konnte die Verzweiflung aufgrund der wenigen Hotelgäste in seinen Augen sehen. So ging ich auf sein bereits zweimal verbessertes Angebot ein und buchte einen Terminn nach dem Mittag. Auch wenn mir meine Füsse auf gut Deutsch „scheissegal“ sind. Die grossen und unproportionalen Flossen kann auch keine Pediküre mehr retten. Nach dem Mittagessen und der Pediküre lief nicht mehr viel. 15:30 Beachvolleyball 18:00 erneute Massage, wovon man nach dem Abendessen so müde war, dass man sich früh hinlegte. Hatte man sich doch in den letzten Tagen durch die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Abend etwas erkältet.

Zum Blogpost Days 5-8

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