Warschau & Tychy – Auf polnischer Durchreise

Früh gings los. Bereits um 5 Uhr holte mich der Wecker aus meinem geliebten Schlaf. Mein Flug von Riga (Blogpost über Riga) nach Warschau war dann um 7:45. Da ich auf der Durchreise zur U20-Weltmeisterschaft nach Tychy war, blieben mir in Warschau nur einige Stunden zwischen Flugankunft und Weiterfahrt mit dem Zug nach Tychy im Süden von Polen. Vom Flughafen gings erstmal mit dem Zug in die Innenstadt von Warschau. Der Warschauer Flughafen besitzt eine super Zugverbindung in die Stadt, was es um einiges leichter machte. In Warschau suchte ich ein Gepäckschliessfach, um meine Gepäckstücke abzugeben und nicht durch die ganze Stadt tragen zu müssen. Daraufhin fuhr ich mit dem Bus in die Altstadt. Es war noch nicht mal 10 Uhr. Aufgrund des frühen Fluges, blieb mir noch sehr viel Zeit vom Tag. In der Altstadt angekommen fiel mir als erstes das Warschauer Königsschloss und der davor liegende Platz auf. Die verschiedenfarbene Häuser rund um den Platz waren sehr beeindruckend und einladend. Vorbei an der Warschauer Kathedrale, welche keine Besonderheit unter den Kathedralen ist, bewegte ich mich zum Altstadtmarkt. Der Platz war mit vielen Cafés und Restaurant geschmückt. Dort genoss ich auch mein Mittagessen. Gemütlich im Schatten mit Blick auf den Platz, welcher von Touristen oft heimgesucht wurde. Es bietet aber auch eine wunderschöne Kulisse und Ambiente. Von dort aus schlenderte ich durch die Gassen und lief auf den alten Stadtmauern von Warschau ehe ich mich runter zur Weichsel (Fluss durch Warschau) machte. Bei guter Musik lief ich der Weichsel entlang bis zur Most-Śląsko-Dąbrowski-Brücke. Hier konnte ich ebenfalls ein Blick auf das Nationalstadion PGE Narodowy werfen. Ich werde wohl mit Sicherheit nochmals nach Warschau wiederkehren um die Stadt, sowie den Fussball hier genauer anzuschauen. Von dort ging es zurück zum Central-Bahnhof, wo mein Gepäck auf meine Rückkehr wartete. Anschliessend verbrachte ich mehr als 20 Minuten in der Warteschlange, um für den Zug nach Tychy ein Sitzplatz zu reservieren. Diesen konnte ich allerdings nicht reservieren, weil die Beamte am internationalen Schalter mich mit „no english“ förmlich abwies. Danke für nichts! Im Eiltempo machte ich mich auf den Weg zum Bahnsteig, weil ich bereits knapp bei der Zeit war. Entsprechend war die Ernüchterung als dort 10 Minuten Verspätung stand. Die Zeit lief. 15 Minuten. 20, 30, 45, 50. Mit ca. 50 Minuten Verspätung fuhr der Zug in Richtung Tychy ab. Aufgrund der fehlenden Sitzplatzreservierung durfte ich ebenfalls bei gefühlten 40 Grad an der Sonne im Gang stehen/sitzen. Sind ja nur drei Stunden. Nach 90 Minuten konnte ich mich dann irgendwo reinsetzen. Trotzdem eine sehr schweisserregende Angelegenheit.

In Tychy angekommen, wenn auch mit einer Stunde Verspätung, suchte ich sofort den entsprechenden Bus, welcher mich zum Hotel fährt. Noch 45 Minuten bis Anpfiff des Fussballspiels. So rasch wie möglich deponierte ich meine Sachen im Hotelzimmer und ging zu Fuss zum Stadion. Kurzer Fussmarsch der Menschenmasse hinterher. Das Stadion des polnischen Vereins GKS Tychy liegt relativ zentral in der Stadt. Heute stand das Viertelfinal-Spiel Italien gegen Mali auf dem Programm. Italien war klarer Favorit, auch wenn Mali im Achtelfinale Argentinien eliminiert hatte. Gefühlt waren 95% Fans von Mali im Stadion. Oder waren es eher Italien-Gegner. Könnte gut sein, da die Italiener den Gastgeber Polen eine Runde vorher nach Hause geschickt haben. Entsprechend waren immer wieder Mali-Anfeuerungsrufe im ganzen Stadion zu hören. Der Aussenseiter hielt sich trotz früher roter Karte tapfer im Rennen und verlor zum Schluss 2:4. Das 3:2 Führungstor fiel erst in der 80. Minute. Eine tolle und friedliche Stimmung an dieser U20-WM. Das war auch bereits das Ende meines Polen-Abenteuers. Oder zumindest fast. Der nächste Morgen hatte ebenfalls noch eine Story zu bieten.

Eigentlich war geplant um 9 Uhr den Zug von Tychy nach Bratislava zu nehmen. Ich war mehr als rechtzeitig da, konnte mir sogar noch einen Kaffee holen. Auf der analogen Abfahrtstabelle konnte ich nicht eindeutig sehen, wo genau der Zug fährt. Das Problem war, das es zwei Bahnsteige pro Gleisnummer gab. Sprich Gleis 1, Gleis 2 (1) und Gleis 2 (2). Digitale Anzeigen gab es weder am Bahnhof, noch am Bahnsteig. Das führte dazu, dass ich von Gleis 2 auf Gleis 1 wechselte, der Zug allerdings auf Gleis 2 (1) fuhr. Leider bemerkte ich das bei der Einfahrt zu spät. Somit wartete ich über drei Stunden auf die nächste Verbindung nach Bratislava. Man hätte auch ausschlafen können 😉 Nichtsdestotrotz nahm ich den Zug (immerhin direkte Verbindung) kurz nach Mittag in Richtung Bratislava (Blogpost über Bratislava), meiner Zieldestination des Tages.

Fazit
Hat sich gelohnt!

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