Budapest – Zweigeteilte Stadt

Meine Reise neigt sich dem Ende zu. Ungarn ist das nächste Reiseziel, genauer gesagt Budapest. Ein Highlight auf meiner Liste. Mit dem Nachtzug gehts am Donnerstagabend in 15h von Bukarest (zum Blogbeitrag über Bukarest) nach Budapest. Die Fahrt war angenehm, aber dennoch lang. Budapest war ursprünglich als letzter Halt geplant. Dem ist nun aber nicht so. Die Reise geht noch ein paar Tage weiter. Wohin genau, erfahrt ihr am Ende dieses Beitrags.

Day 1
Eigentlich hätte der Zug morgens um halb 9 in Budapest-Keleti einfahren müssen. Aufgrund einer Verspätung von über 1h wurde es entsprechend später. Die Nacht war kurz. Die Betten sind und bleiben nicht genügend lang für mich. Als ich um 2 in der Nacht endlich eingeschlafen war, rüttelte mich einige Stunden später die Grenzkontrolle wach. Das „Passport please“ um 5 in der Früh konnte ich nicht mehr hören. Nichtsdestotrotz kam ich erstaunlicherweise fit in Budapest an. Mein Hotel erreichte ich in 15 Minuten zu Fuss. Fürs Check-In war es selbstverständlich noch viel zu früh. Ich deponierte mein Gepäck und suchte mir ein nettes Café in der Nähe und wurde bald fündig. Nachdem ich eine Querstrasse weiter das erste Mal ungarisch gegessen hatte, machte ich mich dann zurück zum Hotel. Nach dem Check-In genoss ich einige Stunden im Zimmer, ehe ich für ein Fussballspiel nochmals in die Stadt fuhr. Das neue Rudolf-Illovszky-Stadion wurde heute mit einem Freundschaftsspiel zwischen dem einheimischen Verein Vasas FC und dem slowakischen Vertreter FK DAC Dunajská Streda eröffnet. Als ich ankam und mir ein Ticket kaufen wollte, stoss ich auf eine Überraschung. Das Spiel sei seit zwei Wochen ausverkauft. Ich traute meinen Augen nicht und war etwas verzweifelt. Dann macht man das, was man im Osten halt so macht. Man besticht den Security. Er sagte mir nach einem kurzen Dialog, dass er mich trotzdem reinliesse, ich solle ihm doch einen Cocktail von der gegenüberstehende Bar bringen. So läuft das also hier. Mir egal, ich war drin und konnte mir das Spiel anschauen. Ein 2:0 für den Gastgeber, lautstarke Fans und jede Menge Torszenen. Ein gelungener erster Tag.

Day 2
Ich hatte mir natürlich bereits im Vorfeld einige Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten herausgesucht. Da wurde mir klar, dass Budapest enorm viel zu bieten hat. Es war die längste Liste von Sehenswürdigkeiten aller Städte. So machte ich mich am zweiten Tag auf den Weg zum Gellértberg auf der westlichen Seite der Donau, welche Buda genannt wird. Die Stadt wurde aus der westlichen Stadt Buda und der östlichen Stadt Pest zusammengelegt. Daher auch der Name Budapest. Mein erstes Ziel war allerdings die Synagoge der Dohánystraße. Diese war heute jedoch aus irgendeinem Grund geschlossen. Daher ging ich weiter zur Grossen Markthalle, eine Halle mit ungarischem Bauernmarkt. Unterdessen sind Essens-, Lebensmittel- wie auch Souvenirstände vorhanden. Die kleinen Wege/Gassen waren allerdings so mit Touristen überfüllt, dass man fast nicht durchkam. Daher entschied ich mich über die Freiheitsbrücke zum Gellértberg zu gehen. Auf dem Berg resp. Hügel gibt es eine kleine Festung, welche Citadella genannt wird. Die Temperaturen waren wieder einmal weit über 30° Celsius. Der Aufstieg war entsprechend anstrengend. Schweissgebadet kam ich oben an. Es lohnte sich. Von dort hatte man eine gute Aussicht quer über die Stadt. Weiter ging es auf der anderen Seite den Berg hinunter und weiter zum Royal Palace, in welchem sich die ungarische Nationalgalerie befand. Ich bin ja sonst nicht der Kunstexperte, jedoch wagte ich mich in die Welt der Gemälde und der Kunstobjekte. An der Kasse gab es für Junge unter 26 50% Rabatt. Jedoch nur für Bürger der EU, was absolut lächerlich ist. Entsprechend bezahlte ich den vollen Preis. Es war spannend, wie gewisse Gemälde mich komplett nicht ansprachen, andere jedoch sehr interessant waren. Vor allem die schlichten und abstrakten Bilder resp. Kunstwerke fand ich toll. Nachdem ich durch alle verschiedenen Ausstellungen durchgegangen war, ging es weiter in den angrenzenden Park und dann runter an die Donau. Über die Kettenbrücke ging es wieder zurück in den Stadtteil Pest. Aufgrund der Budapest Pride waren diverse Strassen gesperrt. Die Polizei war sehr präsent und zahlreich aufgestellt. Irgendwie erreichte ich die St.-Stephans-Basilika dann doch noch, nachdem ich mich durch diverse Blockaden und Umleitungen gekämpft hatte. Die grosse römisch-katholische Kirche in einem Kupppelbau wurde 1905 fertiggestellt. Von der Kuppel aus, konnte man erneut einen tollen Überblick der Stadt resp. des Gegenteils von vorhin geniessen. Eigentlich wollte ich noch das Operngebäude auf dem Weg zurück zum Hotel besichtigen, jedoch war dieses aufgrund Renovationen komplett mit Plastik umhüllt. Man konnte daher nichts sehen. So ging es zurück ins Hotel. Viele Eindrücke, tolles Wetter und jede Menge abgespuhlte Kilometer. Ich brauchte zuerst einmal eine Dusche. Der Schweiss klebte förmlich an mir. Am Abend ging es ein erneutes Mal ins ungarische Restaurant um die Ecke. Ein toller Tag geht zu Ende. Noch blieben mir ja zwei Tage Budapest.

Day 3
Heute ging es zum Sightseeing 2.0 auf der Stadtteilseite Buda am anderen Ende des Donauufers. Zu Fuss machte ich mich zur Burg von Buda, der Matthiaskirche, sowie der Fischerbastei. Diese drei lagen alle etwas erhöht unmittelbar nebeneinander. Wiederum findet man hier wunderschöne Bauwerke, wie auch eine geniale Aussicht. Der Touristenandrang ist allerdings riesig. Geführte Touristengruppen verstopfen jegliche Wege. Zudem brauchst du für den Turm, die Kirche sowie die Fischerbastei je ein Ticket. Ich sah mir nur die Fischerbastei genauer an resp. kaufte ein Ticket dafür. Ich dachte mir, dass mich die Kirche nach den unzähligen Kirchen und Kathedralen nicht weghauen würde. So ging es nach diesem Besuch runter an die Donau. Von dieser Seite konnte man wunderschön das Parlamentsgebäude sehen und auch fotografieren. Das 268 Meter lange, direkt am Donauufer gelegene Gebäude ist eines der Wahrzeichen Budapests. Ein mächtiges Gebäude, was sich auch herausstellte als ich mich auf den Weg auf die andere Seite machte. Vorbei an den Schuhen am Donauufer, ein Denkmal der toten Menschen aus dem Zweiten Weltkrieg, ging es zum Parlamentsgebäude. Detailliert bis in die letzte Ecke, auch wenn das Gebäude von Weitem besser wirkt, als wenn man unmittelbar davor steht. Darum gings auch direkt weiter zum Haus des Terrors. Eigentlich wollte ich das Museum, welches die Nazi- sowie Sowjetregimes in Ungarn dokumentiert, erst morgen besuchen. Da es montags jeweils geschlossen ist, besuchte ich es heute. Auch hier gab es Vergünstigungen für Bürger der EU resp. Ländern im EWR (Europäischer Wirtschaftsraum). Zum Glück wusste diese nette Dame an der Kasse nicht, dass die Schweiz nicht Bestandteil des EWR war. So konnte ich kostenlos das Museum geniessen. Falls ihr mal in Budapest seid, den Museumsbesuch könnt ihr euch schenken. Meiner Meinung zu chaotisch und unverständlich. Vielleicht ist es mit einem Audioguide oder einer geführten Tour besser. Das war ebenfalls in gewissen Rezensionen auf Google zu entnehmen. Ich teile diese Meining. Am Abend gab es wieder einmal ein ungarisches Gulasch. Das osteuropäische Essen werde ich vermissen.

Day 4
An meinem letzten Tag in Budapest versuchte ich mein Glück nochmals in der Synagoge. Während mir beim Besuch die Kippa (jüdische Kopfbedeckung) gefühlt 100 Mal vom Kopf gefallen ist, zwängte ich mich durch die Touristenmasse. Eigentlich ein Ort der Ruhe, mutierte zu einer touristenüberlaufene Sehenswürdigkeit. Die Innenansicht ist grandios und einwandfrei einen Besuch wert, auch wenn die Touristen (wie auch ich einer bin) den Besuch etwas verfremden. Nachdem ich meinen täglichen Kaffee organisierte, ging es weiter zum City Park im Norden der Stadt. Vor dem Eingang befand sich der Heldenplatz, dahinter die Burg Vajdahunyad. Eine am See gelegene Burg, welch schöner Anblick. Nachdem ich etwas durch den Park geschlendert war, gönnte ich mir im Café am See einen guten Drink, sowie einen Eisbecher. Ich genoss die Ruhe und der Sonnenschein. Mit dem Bus fuhr ich dann zurück ins Zentrum. Am Abend ging es mit der U-Bahn nochmals auf die andere Seite des Donauufers, um das Parlamentsgebäude bei Nacht zu bestaunen. Egal ob Tag oder Nacht, das Gebäude bleibt wunderschön. Also unbedingt auch bei Nacht besuchen. Die Zeit rennt, Budapest neigt sich dem Ende zu. Und damit auch meine Reise. Noch bleiben mir drei Tage. Wohin es wohl noch geht?

Am Dienstagmorgen gings mit dem Zug weiter nach Wien. Dort verbrachte ich dann den Tag mit einigen Sehenswürdigkeiten, sowie einem Fussballspiel zwischen dem Wiener SK und dem SV Horn. Am nächsten Tag geht es für den Abschluss meiner Reise nochmals südwärts nach Podgorica, Montenegro (zum Blogbeitrag über Podgorica). Viele werden sich fragen warum? Dort spielen sie am Donnerstagabend Fussball, genauer gesagt Europa-League-Qualifikation. Auch die guten Direktflüge überzeugten mich von dieser Idee. Nach Wien werde ich sicherlich wiederkehren um Fussball zu sehen. Dann kann ich mir die Stadt später genauer anschauen.

Fazit
Budapest ist eine schöne und vor allem sehr lebendige Stadt mit unzähligen Möglichkeiten. Es versprach, was gesagt wurde. Auch wenn es doch eher teurer als der Rest von Osteuropa ist. Das Ambiente mit diversen Bars, Restarants, der Donau, sowie den vielen Sehenswürdigkeiten in der ganzen Stadt verteilt, ist einzigartig und absolut sehenswert. Man merkt der Stadt allerding die westlichen Touristen an. Es ist vieles auf Deutsch angeschrieben und in gewissen Geschäften kann man gut mit Euro bezahlen, obwohl Forint die offizielle ungarische Währung ist. Budapest reiht sich bei mir sicherlich vorne ein, auch wenn mir andere europäische Städte besser gefielen. Geschmackssache.

Bildergalerie Budapest
Bildergalerie Wien

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