Riga – Hauptstadt mit lettischem Flair

Von Tallinn (siehe letzter Blogbeitrag) gings in einem wunderschönen Abendflug in die lettische Hauptstadt Riga. Die Massstäbe von Tallinn waren hoch. An der Stadt hatte ich unglaublichen Gefallen gefunden. Nachdem ich eine Weile auf mein Gepäck warten musste, ging es mit dem Bus in die Stadt. Es war unterdessen schon fast 23 Uhr und ich legte mich nach dem Check-In im Hotel gleich Schlafen, um am nächsten Tag die nächste Stadt zu entdecken.

Day 1
Der erste Tag ist meistens ein Sightseeing-Tag. So auch heute. Am Morgen ging es nach einem kurzen Zwischenstopp im Frühstücksraum des Hotels zur Geburtskathedrale. Eine russisch-orthodoxe Kirche mit einer atemberaubenden Architektur. Aufgrund der umliegenden Häuser und Bäumen war ein glanzvolles Foto leider nicht möglich. Nach dem Besuch der Kirche konnte man von dort aus zu Fuss zum Freiheitsdenkmal gehen. Die 42 Meter hohe Statue wurde zu Ehren der Letten, welche im Unabhängigkeitskrieg gestorben sind, erstellt. Der Park um die Statue nennt sich Basteiberg und war mein nächstes Ziel. Ein toller Park mit unterschiedlichen Möglichkeiten von Schlendern bis Bootstouren. Ich genoss das schöne Wetter an einem ruhigen Schattenplatz zur Erholung. Die Temperaturen unterdessen wieder um die 30 Grad. Hallo Sommer. Auf dem Weg zum Central Market machte ich bei der lettischen Nationaloper einen fotografischen Halt. Dort sah ich ebenfalls, dass zurzeit das Riga Opernfestival läuft. Gäbe es da nicht die Chance, mal so eine Oper zu besuchen? Vielleicht. Der Central Market ist schon von Weitem zu sehen. Diverse Stände befanden sich auf dem Vorplatz. Dazu kommen mehrere grosse Hallen mit frischen und lokalen Lebensmittel. So deckte ich mich für meinen Mittagslunch ein. Brot, lettischer Käse, Salami, Erdbeeren, Datteln und Karotten. Ich war sicherlich dreimal in jeder Halle um mich nochmal zu vergewissern, ob ich nicht doch noch Lust auf etwas hätte. Auf einer Parkbank an einem Fluss in der Stadt baute ich dann mein Picknick auf. Bevor es am Abend wieder einmal zum Fussball geht, besuchte ich aber noch die Petri- und die angrenzende St.-Johannis-Kirche. Die Petrikirche mit ihrem 120 Meter hohen Turm befindet sich im Zentrum der Altstadt und ist im Gotik-Stil errichtet worden. Die Aussicht vom Turm ist phänomenal. Man kann von oben eine wunderschöne 360°-Aussicht geniessen. Auch die Innenansicht der Kirche ist sehenswert. Nur einige Schrittminuten von der Petrikirche befindet sich das Schwarzhäupterhaus. Das Haus mit einer sogenannten Giebelfassade ist kaum zu übersehen. Vom Rathausplatz hat man eine tolle Sicht auf das Gebäude, welches nach dem Zweiten Weltkrieg und der Einnahme von Riga durch deutsche Truppen statk beschädigt wurde. Heute gilt es mitunter als eines der Wahrzeichen Rigas. Ein Sightseeing-Tag ging zu Ende. Oder zumindest fast. Ich konnte für den Abend noch ein Fussballspiel der dritten Liga in Riga ausfindig machen, welches ich selbstverständlich besuchte. Im RTU Stadions spielten der SK Super Nova II gegen Tente. Das war übrigens mein 180. Spiel in dieser Saison, welche bald zu Ende geht. Ein einfaches und schönes Stadion resp. Fussballplatz mit Tribüne. Nach dem Spiel fuhr ich mit dem Bus zurück ins Hotel, bevor sich der nächste Tag auf meiner Reise schon wieder dem Ende zuneigte.

Day 2
Was sind eigentlich typische lettische Spezialitäten? Das wollte ich heute herausfinden. Ich suchte daher ein Restaurant, welches lettische Spezialitäten anbot und wurde nahe dem Schwarzhäupterhaus fündig. Zur Vorspeise gabs eine klassische lettische Suppe aus Sauerkraut mit Schweinefleisch im Brot serviert. Ganz schön spezieller Anblick, wenn eine Suppe in einem ausgehöhlten Brot daherkommt. Sie war zwar sehr gut, jedoch ist der Foodwaste-Gedanke hier doch angebracht, da man zur Vorspeise kaum zur Suppe ein ganzes Brot verspeisen kann. Zum Hauptgang gabs dann Lachs mit speziell hergerichtetem Kartoffelgratin an einer Spinatsauce. Nachdem ich bestens gegessen habe, machte ich mich auf den Weg zum Domplatz, wo der „Dom zu Riga“ steht. Es ist die grösste baltische Kirche. Ich verzichtete diesmal daurauf, den Dom von Innen zu betrachten. Es war allerdings eine Herausforderung, die Kirche vom Domplatz aus zu fotografieren, ohne, dass grosse Menschenmengen im Bild zu sehen waren. Anschliessend ging es zum Fluss Düna runter, von welchem man das Riga Castle sehen konnte. Gibt aber definitiv schöneres als das Schloss von Riga. Selbst der Platz davor ist meiner Meinung nach eindrücklicher als das Schloss selber. Auch kein geeigneter Platz für tolle Fotos. Nachdem ich am Fluss noch kurz verweilte und das schöne Wetter genoss, ging es nochmals zurück zum Hostel. Sich gut kleiden heisst nun das Motto, bevor es in die Oper ging. In der Nationaloper, bei der ich gestern bereits vorbeikam, wurde das Stück „Don Pasquale“ gespielt. Ich als langjähriger Opernliebhaber und Experte hatte natürlich keine Ahnung 😉 Ich meine, wer hätte schon gedacht, dass ich in eine Oper gehe. Die Reaktionen aus der Schweiz waren entsprechend formuliert. Von „jetzt spinnst du aber“ bis „was willst du denn in der Oper?“. Ich bin jedoch der Meinung, dass man alles im Leben einmal versucht haben sollte, um darüber zu argumentieren. So ging ich mit Hemd und schöner Hose zur Oper. Das Durchschnittsalter war dezent über meinem. Verwunderlich. Für ein paar war es vielleicht die letzte. Ich hatte das Gefühl, dass 3h Oper mir irgendwann zu anstrengend und zu lange werden. Falsch gedacht. Die Zeit ging schnell voran und das Stück war interessant. Eine Handlung, welche den Spannungsbogen lange hoch hielt. In drei Akten zeigte sie eine tolle Bühnenshow, wie auch gesangliche Klasse. Ich war schon fast begeistert. Es machte mir wirklich Spass. Ich werde nun nicht jeden Monat zur Oper gehen, aber kann mir weitere Besuche sicher vorstellen. Message an euch: Versucht neue Dinge im Leben zu machen und ihr werdet neue Facetten des Lebens kennenlernen. Wie poetisch 😉

Nach der Oper gings zurück ins Hotel und dann Schlafen. Am nächsten Morgen ging mein Wecker um 5 Uhr in der Früh. Mein Flug war dann um 7:45. Ein Taxi brachte mich unkompliziert an den Flughafen. Es geht weiter nach Warschau resp. Polen. Dort findet zurzeit die U20-Weltmeisterschaft statt. Eine gute Gelegenheit, ein weiteres Fussballspiel anzuschauen. Mehr dazu aber im nächsten Blogpost.

Fazit
Riga ist eine schöne Stadt mit lettischem Flair. Gegenüber Helsinki sind Tallinn und auch Riga eindeutig mehr von Russland beeinflusst. Das ist auch deutlich zu erkennen. Aber auch ein Hauch Deutschland ist zu sehen. Denke Riga ist ein tolles Ziel, um einen gemütlichen Städtetrip zu machen. Günstig, nahe und lädt zum feiern und verweilen ein. Wie bereits angesprochen, war es für mich nach Tallinn schwierig. Zu schön war Tallinn. Dennoch habe ich tolle Erinnerungen an diese Stadt, insbesondere natürlich mit meinem Opernbesuch.

2 thoughts on “Riga – Hauptstadt mit lettischem Flair

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