Helsinki – Die weisse Stadt des Nordens.

Helsinki liegt im Süden Finnlands an der Kuste des Finnischen Meerbusens und ist die nördlichste Hauptstadt eines EU-Mitgliedstaates. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag reiste ich von Zürich über Riga nach Helsinki. Mehr über die Anreise, sowie die ersten Stunden in Helsinki findest du im letzten Blogbeitrag.

Day 1
Nachdem ich mitten in der Nacht meine Unterkunft erreichte, liess ich mir das grosszügige Ausschlafen am kommenden Morgen, auch aufgrund meiner gesundheitlichen Situation, nicht nehmen. Normalerweise versuche ich trotz Langschläfer-Syndrom immer zu einer guten Zeit aus dem Haus zu gehen, damit sich der Aufenthalt auch lohnt. In diesem Falle war mir der schnelle Genesungsverlauf jedoch wichtiger. Als erstes ging es kurz vor Mittag in die Innenstadt. Ich schlenderte gemütlich, wenn auch noch etwas müde durch die Gassen der finnischen Hauptstadt. Mein erstes Ziel war der „Dom zu Helsinki“ oder Helsingin tuomiakirkko, wie man ihn in Finnland nennt. Eine wunderschöne weisse evangelische Kirche, welche oben an einer grossen, breiten und mächtigen Treppe thront. Davor ist der ebenfalls bekannte Senatsplatz. Wer mich kennt, weiss, dass ich nichts mehr hasse, als Menschen auf meinen Bildern. Jedoch ist das an solchen Orten natürlich schwierig, was mir stets bewusst war. Ich wartete also, bis ich einen günstigen Zeitpunkt fand, auf dem zumindest weniger Menschen davor standen. Aber wenn da nicht die chinesischen Reisegruppen wären, die es immer schaffen, genau dann ins Bild zu laufen. Es mag unfair klingen, alle in einen Topf zu werfen, jedoch sind es immer die Chinesen. Während meiner Reise in Australien war ich eine Zeit lang mit einer Japanerin unterwegs. Sie konnte mir damals die Unterschiede der Koreaner/Japaner und den Chinesen erklären, wobei mir sofor klar wurde, dass es sich um Chinesen handelte. Nichtsdestotrotz konnte ich meine gewünschten Bilder nach rund 15 Minuten warten endlich machen. Immerhin hat der Chinese nun auch gefühlte 100 Fotos seiner posierenden Frau. Nachdem ich die Kirche auch von Innen bestaunen durfte zog es mich weiter Richtung Hafen und der in er Nähe befindenden Uspenski-Kathedrale. Die finnisch-orthodoxe Kathedrale mit der kunstvollen Aussenfassade liegt etwas erhöht auf einem Felsen, von dem man gut auf den Hafen blicken kann. Nachdem ich mich auch hier einige Minuten reinsetzte, fuhr ich mit der Strassenbahn zurück zum Hotel, um meine Sachen im Hotelzimmer zu deponieren, bevor ich am Abend ein Fussballspiel des HIFK besuchte. Hier war ich ein erstes Mal verwirrt, warum IFK Helsinki und IFK Helsingfors das Gleiche ist. Mir wurde später klar, dass Helsingfors nur das schwedische Wort für Helsinki ist. Was man nicht alles dazulernt. In der Telia 5G Areena in Helsinki sind zwei Helsinki-Vereine aus der ersten Liga zuhause. Der Meister und der Aufsteiger. Das Niveau des finnischen Fussballs war überschaubar. Nach dem Spiel lief ich noch zum nahegelegenen Sibelius-Monument im Töölö-Quartier. Von dort aus ging es zurück Richtung Hotel. Ein Spaziergang dem Wasser sowie diversen Parks entlang. Nachdem es im Stadion nichts Anständiges zu essen gab, kehrte ich beim an mein Hotel anliegenden Japaner ein. Sushi à discrétion mit frischem finnischem Fisch verarbeitet für unter 20 Euro. Dazu gabs am Buffet neben Sushi auch weitere japanische Delikatessen, wie Teigtaschen, Nudeln, Dessert, usw. Ein absolut fairer Preis. Als ich nach 22:30 das Restaurant verliess und zurück zum Hotel ging, wurde mir bewusst wie hell es noch war, da die Sonne erst nach 23 Uhr unter geht. Der erste komplette Tag meiner Reise ging zu Ende und bereits jetzt konnte ich viele neue Eindrücke dazugewinnen. Morgen ist Kultur an der Reihe.

Day 2
Am zweiten Tag in Helsinki ging es auf die benachbarte Insel Suomenlinna. Zuvor besuchte ich die am Hafen befindende Market Square, auf welchem finnische Kost, Obs & Gemüse aber auch Souvenirs gekauft werden können. So genoss ich Lachs mit Kartoffeln und Gemüse frisch vom Grill. Ein absolutes Highlight! Suomenlinna erreicht man in 15 Minuten mit einer kleinen Fähre, welche regelmässig die Insel und Helsinki verbindet. Die im 18. Jahrhundert entstandene Festung beinhaltet mehrere miteinander verbundene Inseln, welche auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe steht. Auch wenn es zu den Top-Ausflugszielen der Touristen gilt, war es überschaubar. Wohl auch, weil noch nicht Saison ist und die Temperaturen nicht gerade verlockend waren. Dazu kam der nordische Wind. Gut ausgerüstet musste man sein. So schlenderte ich eingepackt in meine Northface-Regenjacke quer durch die Gassen der Insel. Das Wahrzeichen der Insel ist wohl die zentral platzierte Kirche, welche genau zu diesem Ort passt. Klein und wunderschön. Ich könnte euch hier noch zeilenweise über geschichtliche Hintergrunde zupflastern, jedoch überspringe ich das gerne. Am Ende der Insel gönnte ich mir ein Kaffee & Kuchen, ehe es wieder Richtung Anlegestelle der Fähre ging. Einige Stunden Ruhe und Gelassenheit. Einige Stunden einfach zum Geniessen. So ging es zurück in die Stadt, besser gesagt ins Hotel. Da ich mich die letzten zwei Tage fast ausschliesslich von Fisch ernährte, versuchte ich heute mal was anderes und besuchte ein nepalesisches Restaurant. Auch für mich eine Premiere. Eigentlich sollte ich früh ins Bett, wenn am nächsten Tag der Wecker um 07.00 klingelt. Aufgrund der Zeitverschiebung startete das Champions-League-Finale allerdings erst um 22.00. Das hätte ich mir auch schenken können. Somit blieben mir noch etwas mehr als sechs Stunden Schlaf bevor es morgen mit der Fähre weiter Richtung Tallinn (Estland) geht.

Fazit
Helsinki ist eine schöne und gemütliche Stadt, in welcher man gut isst, aber auch einieges sehen kann. Jedoch ist dir Stadt eher eine vergleichsweise teure Destination. Ebenfalls aufgefallen ist das breite und gut ausgebaute ÖV-Netz. Aber auch das hat seinen Preis. Über fünf Franken für ein Einzelticket im Bus ist schon nicht ganz ohne. Trotz allem ein Besuch wert, auch wenn nicht gerade für eine Woche.

Mehr zur Überfahrt, Tallinn und einem neuen schwedischen Freund, der nach Estland zieht, erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag.

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