Hafnardalur, Kirkjubøur & Fussballdienstag

Montage sind normalerweise nicht die Freunde des Menschen. Im Urlaub sind diese jedoch nicht relevant. Wer kennt im Urlaub denn schon die Wochentage? Ich nicht. So ging es nach dem Versenden von Bilder an Arbeitskollegen mit den dänischen Freunden nach Tórshavn. Kurze Stadttour mit Kulturinputs, Stadtparkbesichtigung und Besuchen eines färöeischen Flohmarktes. Wie erwartet gab es für meine Grösse nur den Stand mit Kaffee und Kuchen zur Auswahl. Nach dem Besuch gingen wir nach Hause, assen etwas, ehe wir uns auf eine Wanderung in der Region Hafnardalur begaben. Wir starteten unsere kleine Wanderung kurz vor dem Stausee Havnadalsvatn nordwestlich von Tórshavn. Wo genau wir durchgewandert sind? Keine Ahnung. Ich war heute nur Gastwanderer und vertraute da den einheimischen Wandervorschlägen blind. Dem Stausee entlang, zu den Windrädern hoch und auf der anderen Seite zur Hauptstadt hinunter. Am Abend stand ein Spiel der zweiten Liga im Nationalstadion an. Die Brettspiele am späten Abend waren auch heute wieder Pflicht. Für einmal ein eher gemütlicher Montag. So mag ich Montage. Die sind gar nicht so schlimm 😉

Das Wetter ist und bleibt grandios. Scheint, als hätte ich Glück, auch wenn es gestern Abend zwei Stunden geregnet hatte. Ganz ohne Regen werde ich wohl kaum durch 12 resp. 11 Tage Färöer kommen. Zurück zum Dienstagsprogramm. Während sich die dänische Familie in Richtung Klaksvík verabschiedete, machte ich mich auf den Weg nach Kirkjubøur im Süden der Insel Streymoy. Die Wanderung kann von Tórshavn aus gemacht werden und führt von Argir über den Berg und auf der anderen Seite nach Kirkjubøur herunter. Bei gutem Wetter, was ich natürlich einmal mehr hatte, ist die Aussicht auf der anderen Seite atemberaubend. Man kann die Inseln Sandoy, Hestur, Koltur und Vágar sehen. Was mich an den Wanderungen auf den Färöer Inseln fasziniert? Alles. Von der innert Minuten ändernden Wetterbedingungen bis zur absoluten Ruhe, weil keine Touristenmassen die Inseln aufsuchen. Es gab Momente, da bin ich zehn Kilometer gewandert und mir ist genau eine Person entgegengekommen. Wahnsinn! Traumhaft! Der Start war etwas bewölkt, dann 15 Minuten brutaler Nebel und dann blauer Himmel und Sonne beim Abstieg Richtung Velbastaður und Kirkjubøur. Der Speicherplatz meiner Spiegelreflexkamera wurde immer kleiner und kleiner. Zurecht. Die Aussicht ist fabelhaft. Wieder einmal fehlen mir die Worte. Ich kann und will euch das nicht „erklären“. Schaut es euch einfach selbst an. Da der Bus zurück nach Tórshavn dann laut Google Maps nur sehr unregelmässig fuhr, musste ich mich beeilen, damit ich nicht zwei Stunden im Nirgendwo stehe. In erhöhtem Tempo lief ich den Grat entlang herunter, währenddessen ich die Fotopausen immer wieder aufholen musste. Auch wenn ich davon überzeugt gewesen wäre, dass der Busfahrer mich bei einem entsprechenden Handzeichen auch mitten auf der Strecke aufgeladen hätte, lief ich bis zur Haltestelle. Tickettechnisch wäre es auch egal gewesen, da das Benützen des Busnetzwerks im Grossraum Tórshavn kostenlos ist. Zurück zuhause, verköstigte ich mich mit dänischen Spezialitäten, ehe ich zum Spiel nach Argir (südlich von Tórshavn) fuhr. Dort traf ich auf zwei Deutsche und einen Österreicher, welche ich bereits am Montag im Nationalstadion kennengelernt habe. Sie nahmen mich mit ihrem Mietwagen plangemäss zu einem zweiten Spiel in Norðragøta und einem dritten Spiel nach Streymnes mit. Bei der Fahrt vom ersten zum zweiten Spiel fuhren wir unter anderem durch den Unterwasserkreisverkehr im Eysturoyartunnilin. Danach schmissen sie mich trotz Umweg in Tórshavn raus, da um diese Zeit keine Busse mehr verkehren. Es ist immer wieder schön, wie unkompliziert und zusammenhaltend Groundhopper sein können. Danke dafür! Es wird nicht die letzte Fahrt mit den drei Jungs gewesen sein, so viel sei bereits jetzt verraten. So endete ein nahezu perfekter Tag. Wanderung, perfektes Wetter und drei neue Grounds!

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