Klaksvík, Klakkur & Suðuroy

Here we go again. Ich habe schon so viel erlebt und an Erinnerungen eingepackt, da fällt es fast schwer nochmals überrascht zu werden. Doch genau das passiert mir hier immer wieder aufs Neue. Jede Ecke ist auf ihre eigene Art schön und jede Aussicht ist nochmals anders, als die die man bereits kennt. Trotzdem neigte sich meine Zeit auf den Färöer Inseln dem Ende entgegen. Noch bleiben zwei volle Tage.

Klaksvík und Klakkur
Heute ging es nach Klaksvík, die zweitgrösste Stadt der Färöer Inseln. Mit dem Bus um 9:15 fuhr man einmal mehr die Strecke in den Norden hoch. Dort angekommen, nahm man sich die Wanderung zum Hausberg Klakkur vor, von welcher man eine sehr tolle Aussicht hat. Der Weg führt zuerst eine Strasse hoch, ehe es von einem Parkplatz den Berg hoch geht. Die Aussicht ist zu jedem Zeitpunkt grandios. In alle Richtungen. Oben angekommen, sieht man zu einigen umliegenden Inseln rüber, wie auch nach Klaksvík runter. Am Gipfel stärkte man sich mit selbstgemachten Sandwiches und lokaler Schokolade. Danach ging es den Weg wieder zurück. Nach einem Kaffee in der Stadtbäckerei nahm ich nicht wie vielleicht erwartet den Bus. Es wartete ein Helikopterflug nach Tórshavn. Wer jetzt denkt, dass das ganz schön dekadent sei. Naja, der Flug kostet knapp 30 Schweizer Franken. Die Färöer Inseln verfügen über ein breites Helikopternetzwerk, in welchem online Tickets für unterschiedliche Strecken gebucht werden können. Früher, aber auch noch heute stellen Helikopter die Versorgung auf gewissen Inseln sicher. Diese Verbindungen werden also auch von Einheimischen auf Inseln ohne Tunnelanschluss gebucht. 12 Minuten Flugzeit vergingen wortwörtlich wie im Flug. Wer kann schon behaupten, dass er mit dem Hubschrauber zu einem Fussballspiel geflogen ist. Nach der Landung erreichte man in einem kurzen Fussmarsch das Stadion Gundadalur, in welchem Havnar Bóltfelag sein Heimspiel austrug. Es resultierte ein souveräner 5:0-Sieg gegen Vestur 07. Und schon war wieder Abend.

Insel Suðuroy
Am letzten Tag in dieser wunderschönen Natur fuhr man einmal mehr mit den drei Jungs auf eine entfernte Insel. Dieses Mal steuerte die Fähre die südlichste Insel Suðuroy an. Zwei Stunden dauert die Fahrt von Tórshavn nach Tvøroyri. Auch dieses Mal sind wir mit dem Mietwagen unterwegs. Angelegt und endlich raus aus der Fähre, deckten wir uns mit Verpflegung für den Tag ein. Das erste Ziel am heutigen Tag war der Akraberg Leuchturm, der südlichste Punkt der Insel und damit auch der Inselgruppe. Über Sumba und Lopra ging es nach Vágur, wo der FC Suðuroy seine Heimspiele austrägt und sich dahinter spektakuläre Klippen befinden. Nach Besichtigung dieser fuhren wir in den Norden nach Hvalba und Sandvik. Um nach Sandvik zu gelangen, muss ein unbeleuchteter einspuriger Tunnel durchquert werden. Das nördlichste Dorf der Insel verfügt über einen Sandstrand. Also doch noch Strandurlaub, warum muss man dafür nach Griechenland? ;). Das Wasser war jedoch nicht so warm wie in Griechenland und es zog ein frischer Wind. Ohne hineinzuspringen ging es also weiter. Zurück in Trongisvagúr bat der Tabellenletzte TB Tvøroyri den Tabellenvorletzten B68 Toftir zum Abstiegsknüller. Das Heimteam unterliegt mit 0:1 und kann sich somit nur noch vage Chancen auf den Klassenerhalt ausrechnen. Das war dann auch mein letztes Fussballspiel. Elfter Tag, elftes Spiel. Im Anschluss ging es mit der Sonne im Rücken über den Ozean zurück auf die Hauptinsel Streymoy. Die Rückfahrt war eine der schönsten Fährfahrten, die ich in meinem Leben je gemacht habe. Es lechzte schon fast nach Abschied, mit dem Schiff dem Ziel entgegen, die Sonne im Gesicht, das blaue Wasser um sich herum. Ich hörte dem Rauschen des Meeres zu. Es war also soweit. Die Zeit ist um. Ein letztes Mal vom Hafen hoch zum Haus. Ein letztes Mal „Godnat“ zu den übriggebliebenen dänischen Freunden, bevor man auf den Färöer Inseln das letzte Mal die Augen schloss.

Am nächsten Tag brachte der Bus mich und einige andere Abreisende an den Flughafen. Aufgrund der schlechten Busverbindung resp. Abstimmung zu meinem Flug, war ich drei Stunden zu früh da. Ein Flughafen mit zwei Gates. Ich nutzte die Zeit um einige Zeilen des Blogs niederzuschreiben. Die ersten 30 Minuten sass ich jedoch mit einem Cappuccino und Musik in den Ohren am Fenster und beobachtete ankommende Flugzeuge. All die Leute, die das Wunderschöne noch vor sich haben. Ich drehte die Musik lauter, vertiefte mich in Gedanken. Alle schönen Momente gingen mir durch den Kopf, alles Erlebte rast an mir vorbei. Ich gehe mit einem Lächeln, aber auch mit dem Wissen, dass ab morgen wieder die Arbeit ruft. Ich konnte komplett abschalten und genoss die Zeit sehr. Bei lediglich zwei Stunden Regenzeit auf den Färöern kann ich mich ebenfalls nicht beklagen. Ein letztes Mal nordische Luft schnuppern, bevor ich mich für zwei Stunden in den Sitz des SAS-Fliegers setzte. Die Heimreise via Kopenhagen nach Zürich verlief ohne Probleme.

Danke Färöer, ich komme wieder! Versprochen!

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